Auf dem heutigen Medien-Event hat Hersteller Apple einen Ausblick auf die nächste Version des Mac Betriebssystems Mac OS X 10.7 gegeben. Einmal mehr benennt der Hersteller das System nach einer Raubkatze: Der Löwe dient diesmal als Namensgeber. Neben neuen MacBook Air-Modellen mit 13,3 Zoll und 11,6 Zoll Display präsentiert der Hersteller außerdem iLife ‘11.
Mac OS X
“Mac OS X trifft das iPad”, das ist Apples Motto für Mac OS X 10.7, der nächsten Version des Desktop-Betriebssystems mit dem Namen Lion. In Mac OS X Lion bringt Apple einige Elemente des mobilen Betriebssystems iOS ein, darunter Multitouch mithilfe des Magic Trackpads und Software, die künftig auch unter Mac OS X im Vollbild-Modus laufen.
Ähnlich wie auf Apples iPhone und dem iPad wird es in Lion einen Mac App Store geben. Auch das Geschäftsmodel ähnelt dem auf Apples mobilen Geräten: Entwickler erhalten 70 Prozent der Einkünfte, Apple behält die restlichen 30 Prozent. Programme lassen sich mit nur einem Klick kaufen und installieren. Automatisch wird der Anwender auch über Updates informiert. Ob nun ein Jailbreak für Macs notwendig werden wird, diese Frage haben sich einige unserer Leser bereits während der Präsentation gestellt. Allerdings wird es wohl auch künftig möglich sein, Programme wie gewohnt zu installieren.
Mit einer neuen Funktion namens Launch Pad bringt Apple auch den bekannten Home-Screen auf den Mac. Auf dem Desktop zeigt Mac OS X Lion alle Programme wie man es vom iPhone respektive iPad kennt. Es lassen sich sogar mehrere Home-Screens und Ordner, die mehrere Apps enthalten, anlegen – so wie man es ebenfalls vom iPad kennt.
Aus Exposé, Spaces und Apps, die zukünftig im Vollbild-Modus laufen sollen, wird Mission Control. Mission Control zeigt alle Fenster in einer Exposé-Ansicht. So kann man unter anderem zwischen Programmen im Vollbild-Modus und dem Desktop wechseln – nur mit einem Fingerwisch auf dem Trackpad, der Magic Mouse oder dem Magic Trackpad.
Mac OS X Lion soll im Sommer des nächsten Jahres auf den Markt kommen. Den Mac App Store dagegen will Apple schon in 90 Tagen öffnen. Entwickler können Software bereits im November einreichen.
MacBook Air
Laut Apple CEO Steve Jobs zeigt Apple mit dem neuen MacBook Air die Zukunft portabler Geräte. Apple bietet das MacBook Air in zwei Größen an: 13,3 Zoll mit einer Auflösung von 1440 mal 900 Pixeln und 11,6 Zoll mit 1366 mal 786 Pixel. Im Inneren des Unibody-Gehäuses beider Geräte befindet sich ein Core 2 Duo-Chip mit 1,4 oder 1,86 Gigahertz in der größeren Version. Apple setzt bei den neuen Geräten ausschließlich auf Flash-Speicher. Weder eine Festplatte noch ein optisches Laufwerk ist verbaut. In allen Konfigurationen kommen Nvidias Geforce 320M-Grafikkarte und zwei Gigabyte Arbeitsspeicher zum Einsatz. Apple verspricht in beiden Größen eine Standby-Dauer von 30 Tagen. Nutzt man die Geräte im WLAN-Betrieb und surft im Web, gibt der Hersteller beim 13,3-Zoll Modell eine Akku-Laufzeit von sieben Stunden. Beim kleineren Bruder sind es fünf.
999 Euro kostet das 11,6 Zoll-Modell mit 64 Gigabyte, 1149 Euro mit 128 Gigabyte, die 13,3 Zoll-Modelle kosten 1299 Euro und 1599 Euro, je nach dem ob sie 128 Gigabyte oder 256 Gigabyte verbaut haben. Die Geräte gibt es ab sofort im Apple Store.
iLife 11
Auf der heutigen Keynote hat Apple eine neue Version der Software-Suite iLife vorgestellt. Weiterhin beinhaltet das Software-Paket iLife ‘11 iPhoto, iMovie, Garage Band, iWeb und iDVD.
In iPhoto ‘11 können Anwender ihre Fotos in Alben oder nach Ereignissen, Gesichtern und Orten sortiert auch im Vollbild-Modus ansehen und durchsuchen. Bilder, die man beispielsweise auf Facebook und flickr hochgeladen hat, lassen sich automatisch zu iPhoto hinzufügen. Außerdem hat Apple neue Vorlagen für Diashows hinzugefügt. Markierte Bilder lassen sich mit einem Klick als E-Mail versenden – iPhoto fügt sie in eine passende Vorlage ein und hängt auf Wunsch die Originaldateien an. Wo man seine Bilder im Web verbreitet und wem man sie gesendet hat, zeigt iPhoto gesammelt in einem kleinen Panel an. Noch mehr Auswahl haben Anwender beim Gestalten von Photo-Büchern und -Karten.
Auch der Filmschnitt-Software iMovie spendiert Apple in iLife ‘11 neue Funktionen. Anwender können Audio-Spuren leichter anpassen und bearbeiten. Zudem haben die Entwickler Audio-Effekte hinzugefügt. Mit wenigen Klicks lassen sich ausgewählte Sequenzen wiederholen – samt angepasster Geschwindigkeit und typischen Replay-Elementen wie Standbildern mit Kent Burns-Effekt. Anwender können in iMovie 11 eigene Trailer für ihre Projekte erstellen erstellen. Man füttert iMovie mit den nötigen Informationen zum Film und wählt eines von 15 Themen aus. Den Rest erledigt iMovie größtenteils automatisch.
Groove Matching nennt Apple eine neue Funktion in Garage Band, mit der man aus dem Takt geratene Ton-Spuren wieder dem richtigen Rhythmus anpassen kann. Eine weitere Funktion namens Flex Time hilft, die Länge von zu kurz oder zu lang geratenen Tönen und Akkorden anzupassen. Wie war ich? Dass kann man künftig ich in Garage Band prüfen. Beim Nachspielen von Melodien erkennt Garage Band, wie gut man Töne trifft und zeigt.
FaceTime
Aufgrund der guten Erfahrungen, die Apple mit FaceTime auf den iOS-Geräten gesammelt hat, gibt es nun die Video-Telefonie-Anwendung auch auf dem Mac. Ab sofort können sich Anwender eine erste Beta-Version herunterladen und sofort los chatten. Video-Gespräche kann man auch zwischen Macs und iOS-Geräten wie dem iPhone 4 und dem iPod touch der vierten Generation führen. Mit einem einfachen Klick auf einen Kontakt aus dem Adressbuch soll der Videochatt aufgerufen werden.
FaceTime ist eine eigenständige Anwendung, die keinerlei Anbindung an Apples iChat zu haben scheint. Was tatsächlich dahinter steckt, wird man in den erste Tests herausfinden müssen.
Quelle: macnews.de